Alle Chorleiter seit 1843

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Knauer   Böhm   Braun   Türk   Weißenborn   Feyler   Hein   Deutschmann   Schindler   Popp


1843 - 1853 Knauer, Philipp (Stadtkantor)

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1851 - 1870 Böhm, Friedrich (Musikdirektor)

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1870 - 1894 Braun, Wilhlem (Lehrer)

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1894 - 1913 Türk, Carl (Musikdirektor)

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1912 - 1937 Weißenborn, Wilhelm (Studienprofessor)

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1937 - 1943 Feyler, Wilhelm (Hauptlehrer)

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1947 - 1948 Weißenborn, Wilhelm (Studienprofessor)

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1948 - 1968 Hans Hein (Gymnasial-Professor)

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1968 - 1983 Gerhard Deutschmann (Studiendirektor)

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Gerhard Deutschmann, am 4. Mai 1933 in Königsberg geboren, studierte in den Fünfziger Jahren Musik in München.

Als Chorleiter und Schulmusiker kennt er die Möglichkeiten der Instrumentalisten und Choristen aus der Praxis. Als Komponist bezieht er genau daraus seine Informationen und schreibt aus der der Praxis für die Praxis. Als Zeitzeuge vieler Musikströmungen bezieht er sich in seinem Musikstil nicht auf revolutionäre Techniken. Seine Kompositionstechnik ist evolutionär. Seine Musik spricht direkt an, ist verständlich und begeistert Interpreten und Zuhörer gleichermaßen. Eine Reihe von Werken gehören heute zum Standardrepertoire, einige Werke sind noch unentdeckt. Zur Übersicht und Information erscheint dieses Deutschmann-Werke-Verzeichnis (DMW). Keineswegs ist dieses DWV abgeschlossen. Seine Werkelistung erfolgt zu seinem 65. Geburtstag, zu dem der Herausgeber herzlich gratuliert.

(Kölner Musikbeiträge, Heft 8, "Gerhard Deutschmann, Deutschmann-Werke-Verzeichnis DWV", herausgegeben von Wolfgang G.Haas, Haas-Musikverlag Köln, anläßlich des 65. Geburtstages von Gerhard Deutschmann)

Den Konzertchor Coburg Sängerkranz übernahm er 1968 von Hans Hein und es folgten jährliche Oratorienaufführungen bzw. Einstudierungen für Sinfoniekonzerte des Landestheaters Coburg.
Gerhard Deutschmann konnte sich auch als Komponist einen Namen machen und entfaltete eine rege Kompositionstätigkeit mit bisher mehr als 150 Werken aller Gattungen, vom Chorlied bis zur Sinfonie - vieles in ca. 20 verschiedenen Verlagen erschienen. Auch die Chorliteratur hat ihm viel zu verdanken, insbesondere seine Volksliedbearbeitungen erfreuen sich großer Beliebtheit, u.a. beim Kammerchor am Gymnasium Albertinum. Bisher wurden 150 Sätze bzw. Originalkompositionen verlegt.
Darüber hinaus ist G.Deutschmann auch als Pianist, Dirigent und Musikkritiker tätig.
Für seine Kompositionen wurde er mehrfach ausgezeichnet. Fünfmal gehörte Gerhard Deutschmann zu den Preisträgern des Valentin-Becker-Wettbewerbs für Chormusik in Bad Brückenau, zuletzt 1997 mit einem 1.Preis. 1975 wurde die Kantate "La Musica" für 2 Chöre, Orchester, Orgel und Publikum bei den 11. internationalen Chortagen in Barcelona mit dem 1. Preis ausgezeichnet und erklang seitdem zu vielen festlichen Anlässen im In- und Ausland, so auch beim Festkonzert zur 125-Jahr-Feier des DSB 1987 in der Coburger Morizkirche oder 1993 zum 150. Konzertchor Jubiläum. Das Jubeljahr fiel mit seinem 60. Geburtstag zusammen.
Dem Coburger Hofkapellmeister Melchior Franck (um 1573 bis 1639) huldigte Deutschmann in zwei Werken - zum einen im "Coburger Te Deum" von 1977, wo der kunstvolle Doppelkanon "Da pacem Domine" Francks in die Komposition einbezogen wird - zum anderen in den "Variationen über ein Thema von Melchior Franck" für großes Orchester, die am 4. Mai 1998, also genau am 65. Geburtstag Deutschmanns, beim 6. Sinfoniekonzert des Landestheaters Coburg zur Uraufführung gelangten.

Der lokale Journalist Hans Höfer würdigte die Leistungen Deutschmanns in Verbindung mit dem Konzertchor anläßlich des 150jährigen Bestehens 1993.
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biografische Notizen

1933

Geboren am 4.5. in Königsberg / Pr. -Vater Förster in Fritzen/Samland

1939

Übersiedlung nach Rehhof/Westpr.

1942

Besuch einer lnternats-Oberschule in Stuhm/Westpr.

1945

Flucht mit Schule nach Plön - Im April zu Verwandten nach Berlin, mit ihnen Flucht nach Österreich (Badgastein), Mutter und Geschwister unterdessen mit Schiff nach Dänemark, Vater gerät in russische Kriegsgefangenschaft

1946

Übersiedlung nach Salzburg - Ausweisung nach Deutschland Neuer Wohnort München - Besuch der Siegfried-Oberrealschule Erster geregelter Instrumentalunterricht (Kl.,Org.,V1)

1948

Zusammenfindung der Familie im Flüchtlingslager Weißenburg/Bay. Übersiedlung nach Markt Berolzheim/Mfr. Besuch der Realschule Gunzenhausen

1950

Besuch der Oberrealschule Ansbach

1951

Abitur - Beginn des Schulmusikstudiums an der MHS München

1955

1. Staatsexamen - Beginn der Seminarjahre in München

1957

2. Staatsexamen

1958

ab 1.Februar Studienassessor am Gymnasium Ernestinum Coburg

1959

Studienrat

1960

Beamter auf Lebenszeit

1963

Freier Mitarbeiter des "Cobunger Tageblatts" und Musikkritiker

1966

Oberstudienrat - Wechsel an das Musische Gymnasium Albertinum

1969

Chorleiter des Konzertchors Coburg "Sängerkranz"

1970

Choreinstudierung der 9.Symph.von Beethoven (Ltg.H.Pape)

1971

Fachbetreuer für Musik am Gymnasium Albertinum

1972

Gymnasialprofessor - Oratorienkonzert mit ,,Dettinger Te Deum" von Händel und ,,ln terra pax" von F.Martin in St.Moriz Coburg

1973

Preisträger beim Val. Becker-Wettbewerb für Chormusik Bad Brückenau - "Die Schöpfung" von Haydn in St.Moriz Coburg und Vierzehnheiligen

1974

Choreinstudierung der 2.Symphonie von Mahler (Ltg.H. Pape)

1975

Studiendirektor - Chordirektor ADC (Arbeitsgem.dt.Chorverbände); Preisträger beim Val.-Becker-Wettbewerb für Chormusik Bad Brückenau- 1.Preis beim internationalen Wettbewerb "Dia Internacional de Canto Coral" in Barcelona für die Kantate "La Musica"

1976

"König David" von Honegger in St.Moriz Coburg

1977

Preisträger beim VaI.-Becker-Wettbewerb für Chormusik Bad Brückenau "Carmina burana" von Orff auf dem Coburger Marktplatz

1978

"Cäcilienode" von Händel und "La Musica" in St.Moriz Coburg

1979

Choreinstudierung "Die erste Walpurgisnacht" von Mendelssohn. "Alt-Rhapsodie" von Brahms und "Das klagende Lied" von Mahler (Ltg.R.Petersen)

1980

"Cäcilienmesse" von Haydn in St.Moriz Coburg

1981

Choreinstudierung der 9.Symph.von Beethoven (Ltg.R.Petersen)

1982

"Die Jahreszeiten' von Haydn in St.Moriz Coburg

1983

UA des der Stadt Coburg gewidmeten "Coburger Te Deum" und Wiederaufführung von "La Musica" zum 140järigen Bestehen des Konzertchores "Sängerkranz" - Verleihung der Plakette "Die Stadt Coburg dankt" in Silber durch OB Karl-Heinz Höhn - Rücktritt als Chorleiter des Konzertchores nach 15 Jahren

1984

Ernennung zum Ehrenchorleiter

1987

Aufführung von "La Musica" zur 125-Jahr-Feier des Deutschen Sängerbundes in St.Moriz (Ltg.L.Schindler)

1990

Leitung von drei Aufführungen der "Carmina burana" von Orff in Suhl, Ilmenau und Rödental mit den Chören "Sängerkranz", Albertinum und Annawerk, sowie dem Orchester der Südthüringischen Philharmonie Suhl - Uraufführung "Scherzo für Orchester"

1992

Rundfunkaufnahmen und Uraufführung der Kantate "Lebendiges Wort" (Worte: Norbert Ullrich) als Auttragskomposition zum Bayer. Philologentag in Coburg in Anwesenheit des Kultusministers Hans Zehetmair, Ausführende sind Sänger und Instrumentalisten aller vier Coburger Gymnasien

1996

Februar: Dankurkunde des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus zur Vollendung einer Dienstzeit von 40 Jahren August: Versetzung in den Ruhestand

1997

1.Preisträger beim Val.-Becker-Wettbewerb für Chormusik Bad Brückenau für "Nachdenkliche Lieder" nach Gedichten von Ingo Cesaro für gem. Chor

1998

3.Mai: Chor- und Orchesterkonzert am Vorabend des 65. Geburtstag in St. Georg Nördlingen unter Leitung von Stadt- und Bezirkskantor Udo Knauer, ehemaliger Schüler des Komponisten. Zur Aufführung gelangen "La Musica", "Coburger Te Deum" und "Musik für Streicher"
4.Mai: Uraufführung der "Variationen über ein Thema von Melchior Franck" für großes Orchester beim 6. Sinfoniekonzert des Coburger Landestheaters unter Leitung von István Dénes (Trier)

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1983 - 2005 Leopold Schindler (Kantor, Lehrer)

Als gebürtiger Coburger und Vollblutmusiker brachte Leopold Schindler beste Voraussetzungen mit als er die künstlerische Leitung des Konzertchores 1983 von seinem Kollegen Gerhard Deutschmann übernahm. Beide sind noch heute durch die Musik eng verbunden.

Am 26.04.1950 in Coburg geboren, besuchte er dort die Schule und erwarb anschließend eine kaufmännische Ausbildung. Doch schon als Kind war sein großer Traum die Musik, nahm er im Alter von 10 Jahren "heimlich" Klavierstunden und begann folgerichtig Kirchenmusik zu studieren.

Zunächst 1969-1972 an der Fachakademie für Kirchenmusik Bayreuth (heute Musikhochschule, B-Prüfung, u.a. Orgel bei KMD Viktor Lukas - heute Professor in Köln). Anschließend, 1972-1974, setzte er seine Studien an der Kirchenmusikschule Esslingen fort (heute Hochschule, A-Prüfung, Orgel,Klavier und Konzertgitarre, u.a. Orgel bei Prof. Hans-A. Metzger und Klavier bei Prof. Kistler). Eine von der Hochschule in Aussicht gestellte Ausbildung zum Konzertpianisten - Schindler war damals der Beste seines Jahrganges - lehnte er ab, da es ihn nach Coburg zurückzog und er sich damals mit einem Leben "auf Achse" nicht anfreunden wollte.
Zurück in Coburg war er 1974/75 zunächst 1 Jahr Praktikant an St. Moriz unter KMD Walter. Anschließend wirkte er von 1975 bis 1980 als Kantor an Heilig Kreuz und ab 1976 gleichzeitig als Bezirkskantor im Dekanat Michelau. Die Stellenreform in der Evangelischen Kirche 1980 brachte einen Einschnitt in seinem musikalischen Leben. Glücklicherweise konnte er just zu diesem Zeitpunkt ans musische Gymnasium Albertinum Coburg wechseln und der Musik treu bleiben. Bis heute ist er dort als Lehrer für Orgel, Klavier und Musiktheorie tätig.

Nach 3 gemeinsamen Jahren an der Schule übergab Deutschmann den Konzertchor in Übereinstimmung mit dem Vorstand an Schindler. Dieser hatte während seines Studiums eine gute Ausbildung in Orchester- und Chorleitung erfahren und zuvor selbst praktische Erfahrungen sowohl als Chorsänger (1965-1969 Bach Chor Coburg unter KMD Walter; Fränkischer Kammerchor unter Franz Möckl) als auch Chorleiter gesammelt:

1975-80   Kantorei Heilig Kreuz
1976-80   Kantorei Redwitz
1976-84   Coburger Barockensemble
1977-83   Heinrich-Schütz-Kreis
1977-90   Gesangsverein Oberlauter (u.a. 2 Konzertreisen nach Oberiberg/Schweiz;
               Krönungsmesse"/Mozart; "Veni creator spirit", Deutschmann-Messe)
1983-96   Unterstufenchor Gymnasium Albertinum
1984-90   Chor des Anna Werkes
1996-97   Oberstufenchor Gymnasium Albertinum
1997-dato Kammerchor am Gymnasium Albertinum

Hervorzuheben ist der "Heinrich-Schütz-Kreis" den Schindler ins Leben rief und leitete. Dieser Kammerchor, bestehend aus Solisten des Landestheaters, Schülern des Gymnasium Albertinum und anderen interessierten Sängern, erreichte beachtliches Niveau und bereicherte das kulturelle Leben der Stadt und der Region. Namen wie Renate Düerkop, Elke Ullrich, Nese Pars, Anika Falk, Margret Mann, Alexandra von der Weth, Dariusz Niemirawicz oder Göran Fransson sind heute nicht nur musikbegeisterten Coburgern bekannt sondern zum Teil sogar deutschland-, europa- oder weltweit.

Doch nicht nur das Singen, auch die Instrumentalmusik vermochte ihn zu begeistern. Acht Jahre, von 1976-84 musizierte er mit Musikern des Landestheaters und anderen Interessierten im  "Coburger Barockensemble", das er ebenfalls ins Leben rief und leitete. Während seiner Zeit als Kantor gab Schindler zahlreiche Orgelkonzerte und auch seine ehemaligen, heute z.T. über die Grenzen Coburgs hinaus bekannten Orgel- und Klavierschüler (z.B. Georg Schneider/Köln, Angelika Tasler/München) zeugen von den musikpädagogischen Fähigkeiten Schindlers.

Mit Schindler hat der Konzertchor also einen erfahrenen Musiker gewonnen, der "sich ganz der Musica sacra verschrieben hat" (Hans Höfer) und von der lokalen Presse mehrfach als "musikalischer Archäologe" , "Schatzgräber" u.ä. bezeichnet wurde. Es begann eine "hochbedeutende und musikalisch kaum zu überschätzende Reihe von Aufführungen selten zu hörender romantischer Oratorien" (Rudolf Potyra), die fast alle Coburger Erstaufführungen darstellten (Ausnahmen: "Paulus" - bereits am 19.05.1881 im Beisein der englischen Queen Victoria in Coburg erstaufgeführt). Ein Blick auf die Konzertliste bestätigt die Aussage R.Potyras. Beispielhaft seien hier genannt "Moses"/Bruch, "Mors et vita"/Gounod, "Die heilige Ludmila"/Dvorák, "Abraham"/Molique oder "Jephta"/Rheintaler.

Als Leopold Schindler 1991 Max Bruchs Oratorium "Moses" für den Konzertchor und sein nicht nur Coburger Publikum der Vergessenheit entriß, konnte er nicht ahnen, daß sieben Jahre später auch die Bamberger Symphoniker unter Claus-Peter Flohr (ehemaliger Dirigent der Thüringen Philharmonie Suhl, mit der der Konzertchor das Werk aufführte) gefallen daran  finden und ihre Aufführung auf CD einspielen würden.
Er konnte auch nicht wissen, daß er damit 1999 seinen damaligen Orgelschüler und Konzertchorsänger, Christoph Bayer, ispirieren würde, dieses Werk zum Gegenstand umfangreicher Studien im Rahmen der ersten Staatsprüfung für das Lehramt für Gymnasien an der Bayerischen Julius-Maximillians-Universität Würzburg zu machen ("Studien zu Max Bruchs biblischen Oratorium Moses op.67", Fach Musik, Dozent: Prof.Dr.Ulrich Konrad, 6.4.99). Im Vorwort dazu heißt es u.a.: "Auch sei hier Herrn Leopold Schindler gedankt, durch den ich dieses Werk 1991während der Probenarbeit und der Aufführung ... mit dem Konzertchor Sängerkranz Coburg e.V. überhaupt erst kennengelernt habe."
Außerdem fühlte sich Leopold Schindler mit dem "Moses" den Traditionen des Konzertchores und Max Bruch verpflichet und schloß eine große Aufführungslücke. Schließlich gehörte Bruch zum Standardreportoir der Laienchöre Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts und war in dieser Zeit auch vom Konzertchor oft zu hören gewesen. Erinnert sei hier nur an Aufführungen seiner Chorballaden bzw. Kantaten "Schön Ellen"/1853 op.24 (u.a. 1906), "Frithjof auf seines Vaters Grabhügel"/1864 op.27 (u.a. 1903 und 1909), "Das Feuerkreuz"/1889 op.52 (u.a. 1894 und 1910).

Dies alles zeigt, daß es sich lohnt, Pionierarbeit bei der Wahrung/Wiederentdeckung kulturellen Erbes zu leisten, auch wenn es oftmals einfacher scheint, die Standardwerke des Chorgesanges mit garantierten Zuhörerzahlen wie die von J.S.Bach in regelmäßiger Beständigkeit zu wiederholen. Schindler war bisher immer bemüht, mit dem Konzertchor oratorisches Neuland zu betreten. Das schließt nicht aus, das er auch Standardwerke des Konzertchores wie Haydns "Jahreszeiten" (1958, 1968, 1982, 1998) oder die Kompositionen seines Vorgängers ("Coburger Te Deum", "La Musika") zur Wiederaufführung brachte.

1993 übernahm Leopold Schindler für den Konzertchor die Einstudierung für Verdis "Requiem" (einer "Produktion" des Landestheaters unter Beteiligung des Konzertchores und Mitgliedern des Bach-Chores). Auch hier stand er in der Tradition des Konzertchores (Zusammenarbeit mit dem Landestheater), der dieses wohl berühmteste Requiem bereits dreieinhalb Jahre nach dessen Uraufführung in Mailand am 7. und 28. Dezember 1877 mit dem Chorpersonal des Herzoglichen Hoftheaters und dessen Orchester dem Herzoghaus und seinem Coburger Publikum erstmals vorgestellt hatte.

Die Liste der Solisten und Orchester, die bisher unter Schindler musizierten, enthält berühmte Namen.

Hans Höfer, lokaler Journalist, würdigte Schindlers Wirken im Konzertchor in der Festschrift zum 150jährigen Bestehen des Chores 1993 und ergänzte freundlicherweise diesen Artikel um den Zeitarum bis dato.

urkunde.jpeg (13442 Byte)Sein künstlerisches Wirken im Raum Coburg wurde am 25.Mai 2001 mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Männer und Frauen , die sich im Ehrenamt verdient gemacht haben, gewürdigt. In der Neuen Presse hieß es einen Tag später: "Er erhielt es für seine herausragenden Verdienste und die Bereicherung des kulturellen Lebens in der Stadt Coburg...
Stadtoberhaupt
ez50.jpg (6884 Byte)Norbert Kastner nahm im Beisein eines 'hochkarätigen' Kreises von Gästen in der Regimentsstube die Auszeichnung vor. ...
Durch sein aufopferungsvolles und fruchtbares Wirken im kulturellen Bereich der Musik und des Gesangs habe sich Leopold Schindler um die Allgemeinheit verdient gemacht und sich besondere Verdienste erworben, würdigte Oberbürgermeister Norbert Kastner."

 

 


Der Wechsel

 16. Januar 2006

Marius Popp übernimmt Schindler-Nachfolge
"Konzertchor Sängerkranz" ehrt langjährigen Chorleiter
Von Gerhard Deutschmann


Neunzehn Jahre älter als der Deutsche Sängerbund ist der 1843 gegründete traditionsreiche Konzertchor Coburg "Sängerkranz", dem seit seinem Bestehen stets namhafte Kirchen- oder Schulmusiker als Dirigenten vorstanden und den Chor zu vielbeachteten Aufführungen inspirierten. Der vorerst letzte in dieser Reihe ist Leopold Schindler, der nach 22 Jahren fruchtbarer Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen schweren Herzens sein Amt abgeben muss, das ihm viel Freude und Anerkennung bescherte.

In den von ihm geleiteten Oratorienkonzerten galt neben Standardwerken von Bach, Händel, Haydn oder Mendelssohn seine besondere Vorliebe den Italienern Verdi, Puccini, Donizetti und Rossini, bevor er sich als "musikalischer Schatzgräber" daran machte, vergessene Werke der Romantik - auch weniger bekannter Komponisten - zu entdecken und erfolgreich erstmals nach vielen Jahren wieder aufzuführen.

In einer kleinen Feierstunde wurde Leopold Schindler nun verabschiedet. Als Vorsitzender des Konzertchores würdigte Klaus Schneyer ausführlich die Verdienste Schindlers, der eine ganze Ära des Chores geprägt und die drittlängste Amtszeit eines Sängerkranz-Chorleiters überhaupt durchgestanden habe. Neben einer ganzen Reihe Coburger Erstaufführungen gelang ihm 2003 mit "The Oratorio of Daniel" des Amerikaners Georg F. Bristow sogar die europäische Premiere eines bedeutenden Werks. In Anbetracht seiner Verdienste um den Konzertchor ernannte der Vorsitzende Leopold Schindler zum Ehrenchorleiter und überreichte ihm zur Erinnerung einen Taktstock.
Für Schindler war die "Sängerkranz"-Zeit nach eigenen Worten ein sehr schöne, die wie im Fluge vergangen sei. Er versprach, dem Chor weiterhin die Treue zu halten und gab die vor langer Zeit gestiftete Chorleiter-Nadel an seinen Nachfolger weiter.

Dies wird der 1955 in Klausenburg (Rumänien) geborene Kirchenmusiker Marius Popp sein, der seit 2002 als Dekanatskantor in Kronach tätig ist und einen guten Ruf als Chorleiter, Organist und Initiator interessanter Veranstaltungsreihen genießt. Popp bedankte sich mit bewegten Worten für "die große Ehre, den traditionsreichen Chor leiten zu dürfen". Schon in dieser Woche wird mit den Proben für ein Mozartprogramm begonnen. Im Namen des Fränkischen Sängerbundes wünschte Geschäftsführer Günther Kraatz dem neuen Konzertchor-Leiter eine "glückliche Hand" und dankte Schindler für sein langjähriges Engagement: "Er ist und bleibt ein Vorbild!".

 

16. Januar 2006

Leopold Schindler verabschiedet
"Musikalischer Schatzgäber"

"Könnten Sie sich vorstellen, den Sängerkranz als Dirigent zu übernehmen?" Mit dieser von seinem Vorgänger Gerhard Deutschmann gestellten Frage und mit dem spontan ausgesprochenen Ja begann die Chorleiter-Ära von Leopold Schindler, die von 1984 volle 22 Jahre dauerte, und am 13. Januar mit einer Abschiedsfeier zu ende ging.

COBURG - Wie der erste Vorsitzende Klaus Schneyer in seiner Laudatio sagte, hat Leopold Schindler damit die drittlängste Amtszeit eines Dirigenten in der Geschichte des Vereins abgeschlossen. Es ist nur ein bescheidener Ausdruck tiefer Anerkennung und Dankbarkeit, ihm an diesem Abend die Würde eines Ehrenchorleiters zu verleihen. Maßgebend für diese Ehrung sind aber nicht nur die vielen Jahre der Chorleitung, die beständige Zuführung junger Stimmen in den Chor und die fachliche und soziale Kompetenz des Dirigenten; Schindlers herausragender Verdienst ist und bleibt es, dass er sich die Aufführung relativ unbekannter Werke aus der Musikliteratur zur Aufgabe machte und unter anderem 2003 sogar eine deutsche und europäische Uraufführung mit dem Werk "The Oratorio of Daniel" von George Frederick Bristow in der Morizkirche vorstellte. All diese Präsentationen kostbarer Kompositionen trugen Schindler den Beinamen "Coburgs musikalischer Schatzgräber" ein, den er persönlich nicht so sehr schätzt. Umso mehr freut ihn ein Satz, den ihm Rudolf Potyra 2005 in einer Kritik widmete, als er schrieb: "Was Leopold Schindler, sein Chor und seine Mitarbeiter seit mehr als zwei Jahrzehnten leisten, ist einzigartig und einmalig."

Der Geehrte sagte in seinen Dankesworten, er spüre deutlich, dass sein Lebensweg nun einen anderen Verlauf nehmen werde, denn alle bedeutenden Weichenstellungen seines Lebens wären an Daten passiert, die mit der Mystik der Zahl vier zusammenhängen, seien es schwere Prüfungen gewesen, der Beginn seiner Erkrankung oder gerade der atg seiner Verabschiedung.

Dennoch sicherte er seinem Nachfolger Marius Popp zu, ihn in der Arbeit unterstützen zu wollen, wann immer es notwendig sein sollte. Den ihm anlässlich seines Konzertes "Judas Maccabäus" verliehenen Ehrenbecher überreichte er dem Verein als private Stiftung, e selbst heftete seinem Nachfolger die Brillantnadel des Sängerkranzes und einen Dirigentenstab zur Erinnerung an sein Wirken.

Im Namen des Fränkischen Sängerbundes sprach Günther Kraatz seine Anerkennung aus, und betonte, er freue sich bereits jetzt auf das erste, von Marius Popp geleitete Konzert im Herbst 2006, das der Krönungsmesse und dem Requiem von Mozart gewidmet sein wird.


seit 2006 Marius Popp (Dekanatskantor)

  • geboren 1955 in Klausenburg (Rumänien)
  • mit vier Jahren erhält er den ersten Klavierunterricht.
  • 1962 erste öffentliche Auftritte als Pianist
  • Studium an der Fachakademie für evangelische Kirchenmusik in Bayreuth, Orgelklasse Prof. Viktor Lukas. Abschluss zum hauptamtlichen Kirchenmusiker und Musiklehrer II
  • Kapellmeisterstudium an der Musikhochschule Köln
  • fünf Jahre Dirigent des Orchestervereins Bayreuth
  • Musikkritiker für die Frankenpost / Bayreuth,
    Coburger Tageblatt, Neue Presse
  • Mit 25 Jahren Beginn eines zweiten Studiums im Bereich Arbeits- und Betriebsorganisation
  • REFA- Lehrer für Vorstufe, Grundausbildung, Statistik, Nomografie, Datenorganisation
  • Entwicklung und Programierung umfangreicher Softwareprodukte (Produktions Planung und Steuerung, Kostenrechnung, Architekten usw.)
  • seit 2002 Dekanatskantor in Kronach
  • Orgelmeisterkurse bei Prof. Edgar Krapp, Prof. Daniel Roth, Prof. Luigi Tagliavini und Marie-Luise Langlais runden das Profil ab.
     
  • Rege Konzerttätigkeit als Dirigent, Organist, Pianist und Cembalist im In- und Ausland

    Orgelduo Marius Popp mit Sabine Steinmetz und Eva Gräbner

    Mehrere Komponisten
    schufen Werke auf seine Anregung hin und vertrauten ihm die Uraufführungen an. Mehrere dieser Kompositionen sind Marius Popp gewidmet.

    CD- Einspielungen:
    Zeitgenössische Coburger Komponisten
    Internationale Orgelmusik für 2 & 1
    Amerikanische Orgelmusik für zwei

    Für die
    Audio-Opernführer Tristan und Isolde sowie Lohengrin, erschienen im Richard-Wagner-Verlag Bayreuth, komplette Klavierbeispiele durch Marius Popp eingespielt

    Marius Popp ist Initiator, Organisator und künstlerischer Leiter der Konzertreihe:
    Coburg & Königshäuser (ab 2001)
    Schirmerr: Oberbürgermeister Norbert Kastner
    Benefizkonzerte für Down-Syndrom- Selbsthilfegruppen Coburg, Lichtenfels, Kronach; in Zusammenarbeit mit der Niederfüllbacher Stiftung, Stiftung Bayerischer Musikfonds und dem Coburger Tageblatt.

    Marius Popp ist Initiator, Organisator und künstlerischer Leiter:
    Internationaler Orgelzyklus Kronach (ab 2003)
    Schirmherr: Landrat Oswald Maar
    in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Musikrat und der Neuen Presse Coburg / Kronach

    Marius Popp ist Initiator, Organisator und künstlerischer Leiter:
    Internationaler Orgelzyklus Coburg (ab 2002)
    Schirmherr: Oberbürgermeister Norbert Kastner;
    in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Musikrat, Niederfüllbacher Stiftung, Stiftung Bayerischer Musikfonds und dem Coburger Tageblatt.

    Marius Popp ist Initiator, Organisator und künstlerischer Leiter:
    ORGANO A QUATTRO MANI Internationaler Wettbewerb für Komposition und Interpretation für Orgelwerke zu vier Händen;
    in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Musikrat, dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und dem Bayerischen Rundfunk

    Marius Popp ist Initiator, Organisator und künstlerischer Leiter der
    internationalen Meisterklassen im Rahmen des Internationalen Orgelzyklus’ Coburg

    Marius Popp ist Initiator, Organisator, künstlerischer Leiter und Solist der Konzertreihe:
    Portrait zeitgenössischer Komponisten (ab 2003)
    Schirmherr: Präsident des Bayerischen
    Musikrates Wilfried Anton;
    in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Musikrat, dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und
    Kunst

    Marius Popp ist Initiator, Organisator und künstlerischer Leiter der Konzertreihe:
    Die Hochschule (ab 2005)
    In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Musikrat,    Stiftung Bayerischer Musikfonds und der Neuen Presse.
     
  • Orchester-Repertoir
    Bach, Beethoven, Charpentier, Cimarosa, Genzmer, Gluck,Haydn, Paul Maurice, Mendelssohn, Mozart, Rossini, Saint-Saens, Schubert, Schütz, Telemann, Vivaldi, Weber
     
  • Orgel Repertoir
    Alain, Albrechtsberger, Arnatt, Bach, Beethoven, Böhm, Brahms, Bruhns, Buxtehude, Cabanilles, Callahan, Cherubini,Deutschmann, Dupré, Duruflé, Elgar, Franck, Froberger, Galuppi, Gàrdonyi, Hakim, Hancock, Haydn J., Haydn M. Händel, Homilius, Hummel, Hübner, Karg-Ellert, Lachner, Langlais, Litaize, Liszt, Lucchinetti, Lübeck, Mendelssohn Felix B. Mendelssohn Fanny-Hensel, Merkel, Messiaen, Michelsen, Mozart, Möckl, P achelbel, Pars, Pinkham, Prokofiev, Rathgeber, Reger, Reveiron, Riedlbauer, Schumann Clara, Schumann Robert, Simon, Sousa, Soler, Schubert, Stanley, Tschaikovsky, Tunder, Vierne, Wagner, Waters
     

Quelle: Homepage von Marius Popp, Stand August 2005


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